Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka

Im Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ geht es um die Einnahme von diversen Medikamenten. Es reden Pfleger, Patienten, Angehörige und die behandelnden Ärzte über die Notwendigkeit von starken Medikamenten vor allem bei kleineren Problemen. Speziell die Leichtfertigkeit, mit der diese Medikamente verabreicht werden, wird erklärt und welche Nebenwirkungen und Probleme daraus resultieren können.

Nicht alles schlucken: Psychische Krisen und Psychopharmaka
Dauer: 236 Min.
FSK: ab Lehrprogramm Jahren
Jahr:
Regie: Jana Kalms, Piet Stolz, Sebastian Winkels
Produzenten: Susann Schimk, Jörg Trentmann
Hauptdarsteller: Ilona Hansen, Gwen Schulz, Martin Kolbe
Nebendarsteller: Sonja Bülau, Werner Schütze, Thomas Bock, Sandeep Rout
Studio: Psychiatrie-Verlag
Sprachen: Deutsch

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Trotzdem versucht der Film auch neue Perspektiven zu zeigen, wie man die Medikamentenmenge deutlich vermindern könnte. Die Patienten berichten auch über die vielen negativen Seiten von starken Medikamenten und warum man auf diese so gut wie möglich verzichten sollte. Die Ärzte berichten zudem von den Medizinischen Hintergründen und wie viele von den Medikamenten aus Medizinischer Sicht überhaupt nötig wären.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ ist eine Deutsche Dokumentation aus dem Jahr 2015. Sie kam am 28.5.2015 in die deutschen Kinos und dauert 86 Minuten. Das Mindestalter, damit man sich diesen Film ansehen darf beträgt 6 Jahre. Die Regisseure dieser Dokumentation waren Jana Kalms, Piet Stolz und Sebastian Winkels. Hinter der Kamera standen Sebastian Winklers und Harald Mellwig.

Das Filmset ist ein dezent eingerichteter, etwas dunkler Raum in dem 20 Menschen sitzen, die in irgendeiner Form Erfahrungen mit der Psychiatrie gemacht haben und über den Umgang mit Medikamenten sprechen. Teilweise sind alle Stühle besetzt und teilweise nicht, wenn man einzelne Menschen für eine Szene besonders in den Vordergrund rücken will. Insgesamt ist jedoch das Ziel des Raumes und der Kameraperspektiven den Fokus speziell auf den Inhalt zu richten. Teilweise sitzen die Personen auch nur stumm auf ihren Sitzen und sprechen währenddessen nur aus dem Off. Dies ermöglicht es den Zuschauern den Protagonisten sehr leicht folgen zu können.

Handlung & Inhalt vom Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“

Die Handlung im Film „Nicht alles schlucken“ ist sehr weitläufig, denn im Vordergrund steht zwar das Problem mit den meist viel zu schnell verabreichten Medikamenten. Aber es geht auch um Themen wie zum Beispiel Zwangseinweisungen, Psychosen oder Psychopharmaka, die bis heute oft als Tabuthemen behandelt werden. Bei den Medikamenten ist vor allem die Meinung und die Erfahrungen der Patienten mit den Folgeproblemen oder Nebenwirkungen sehr präsent.

Während die Ärzte die Probleme, dass viel zu viele Medikamente leichtfertig verteilt werden veranschaulichen. Die Angehörigen und Krankenpfleger berichten ebenfalls von ihren Erfahrungen, die sie mit diesem Thema sammeln konnten. Später spielt auch der Umgang der Menschen mit Psychiatrien und ihre Vorstellungen dazu eine große Rolle. Es wird auch berichtet wie es eigentlich für den Patienten ist, wenn dieser bei einer Psychose durch Dinge wie Zwangsmedikamentierung förmlich entmenschlicht werden.

Von der großen Angst der Patienten vor solchen Behandlungen berichten auch Pfleger. Allerdings richtet der Film sich auch in die Zukunft und gemeinsam wird überlegt, wie man die Situation im allgemeinen deutlich verbessern könnte. Der Film zeigt auch, dass man, anstatt die Menschen dort mit Medikamenten zu erdrücken man mehr auf ein menschliches Miteinander setzen sollte. Denn man fand heraus, dass es vielmehr bringen würde, wenn die behandelnden Ärzte sich wirklich auf ihre eigenen Patienten einlassen würden. Doch dafür fehlt leider das nötige Geld und das Personal. Daran erkennt man, dass sich die Behandlung gerade durch die vielen Medikamente, die es bereits gibt in die komplett entgegengesetzte Richtung von einer Verbesserung bewegt.

Fazit & Kritiken zum Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“

Der Dokumentarfilm „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ ist in seiner Emotionalität und wie er mit dem Thema umgeht wie kein zweiter. Er nimmt den Zuschauer durch die Art wie betroffene von ihren Ängsten erzählen und von dem was falsch läuft einfach mit und er berührt einen sehr stark. Auch die Inszenierung mit dem Raum, in dem der Film gedreht wurde ist sehr gut gewählt, denn er sorgt dafür, dass die gesamte Aufmerksamkeit komplett auf das Thema und den Inhalt gelenkt wird. Also genau das wovon viele Filme mit aller Kraft ablenken wollen, da er meist ziemlich schwach ist, ist in diesem Fall die allergrößte Stärke des Films.

Auch, dass komplett auf die Hintergrundmusik verzichtet wurde spricht ganz klar für den sehr starken Inhalt des Films, der aber auch wirklich von sehr großer Bedeutung in der heutigen Gesellschaft ist. Es gibt auch keine großen Schnitte oder ähnliches. Daher ist es schon ein Wahnsinn wie man nur mit der Kraft des Wortes so viele Emotionen und wichtige Dinge vermitteln kann. Man erkennt auch wieder einmal, dass es eigentlich vor allem auf das Miteinander ankommt und nicht auf das Unterdrücken durch Medikamente. Das schlimme ist, dass der Film dann zum Beispiel vermittelt, dass die Menschen, die dorthin kommen im kränker werden umso länger sie dort sind. Denn wenn man nur mit Medikamenten vollgestopft wird und einem niemand zuhört kann man doch keinem psychisch kranken Menschen helfen.

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