Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka
Im Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ geht es um die Einnahme von diversen Medikamenten. Es reden Pfleger, Patienten, Angehörige und die behandelnden Ärzte über die Notwendigkeit von starken Medikamenten vor allem bei kleineren Problemen. Speziell die Leichtfertigkeit, mit der diese Medikamente verabreicht werden, wird erklärt und welche Nebenwirkungen und Probleme daraus resultieren können.

Dauer: | 86 Min. |
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Jahr: | 2015 |
Kategorien: | Dokumentation |
Regie: | Jana Kalms |
Trotzdem versucht der Film auch neue Perspektiven zu zeigen, wie man die Medikamentenmenge deutlich vermindern könnte. Die Patienten berichten auch über die vielen negativen Seiten von starken Medikamenten und warum man auf diese so gut wie möglich verzichten sollte. Die Ärzte berichten zudem von den Medizinischen Hintergründen und wie viele von den Medikamenten aus Medizinischer Sicht überhaupt nötig wären.
Besetzung, Regie und Drehorte
Der Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ ist eine Deutsche Dokumentation aus dem Jahr 2015. Sie kam am 28.5.2015 in die deutschen Kinos und dauert 86 Minuten. Das Mindestalter, damit man sich diesen Film ansehen darf beträgt 6 Jahre. Die Regisseure dieser Dokumentation waren Jana Kalms, Piet Stolz und Sebastian Winkels. Hinter der Kamera standen Sebastian Winklers und Harald Mellwig.
Das Filmset ist ein schlicht eingerichteter, etwas dunkler Raum, in dem 20 Menschen sitzen. Sie teilen ihre Erfahrungen mit der Psychiatrie und sprechen über den Umgang mit Medikamenten. Manchmal sind alle Stühle besetzt, manchmal bleiben Plätze frei, um einzelne Personen in den Vordergrund zu rücken. Der Raum und die Kameraperspektiven lenken gezielt die Aufmerksamkeit auf den Inhalt. Einige Personen sitzen stumm, während ihre Worte aus dem Off kommen. So können Zuschauer den Protagonisten mühelos folgen.
Handlung & Inhalt vom Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“
Die Handlung im Film „Nicht alles schlucken“ ist sehr weitläufig, denn im Vordergrund steht zwar das Problem mit den meist viel zu schnell verabreichten Medikamenten. Aber es geht auch um Themen wie zum Beispiel Zwangseinweisungen, Psychosen oder Psychopharmaka, die bis heute oft als Tabuthemen behandelt werden. Bei den Medikamenten ist vor allem die Meinung und die Erfahrungen der Patienten mit den Folgeproblemen oder Nebenwirkungen sehr präsent.
Während die Ärzte die Probleme, dass viel zu viele Medikamente leichtfertig verteilt werden veranschaulichen. Die Angehörigen und Krankenpfleger berichten ebenfalls von ihren Erfahrungen, die sie mit diesem Thema sammeln konnten. Später spielt auch der Umgang der Menschen mit Psychiatrien und ihre Vorstellungen dazu eine große Rolle. Es wird auch berichtet wie es eigentlich für den Patienten ist, wenn dieser bei einer Psychose durch Dinge wie Zwangsmedikamentierung förmlich entmenschlicht werden.
Heilen statt Erdrücken: Der Weg zu besserer Patientenbetreuung
Von der großen Angst der Patienten vor solchen Behandlungen berichten auch Pfleger. Allerdings richtet der Film sich auch in die Zukunft und gemeinsam wird überlegt, wie man die Situation im allgemeinen deutlich verbessern könnte. Der Film zeigt auch, dass man, anstatt die Menschen dort mit Medikamenten zu erdrücken man mehr auf ein menschliches Miteinander setzen sollte. Denn man fand heraus, dass es vielmehr bringen würde, wenn die behandelnden Ärzte sich wirklich auf ihre eigenen Patienten einlassen würden. Doch dafür fehlt leider das nötige Geld und das Personal. Daran erkennt man, dass sich die Behandlung gerade durch die vielen Medikamente, die es bereits gibt in die komplett entgegengesetzte Richtung von einer Verbesserung bewegt.
Fazit & Kritiken zum Film „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“
Der Dokumentarfilm „Nicht alles schlucken – Leben mit Psychopharmaka“ beeindruckt durch seine Emotionalität und den einzigartigen Umgang mit dem Thema. Die Art, wie Betroffene offen über ihre Ängste und Missstände sprechen, zieht den Zuschauer sofort in den Bann und berührt tief. Auch der bewusst gewählte Drehort lenkt die volle Aufmerksamkeit auf das Thema und den Inhalt. Während andere Filme oft von Schwächen ablenken, macht dieser Film genau das Gegenteil – seine Stärke liegt genau in der Fokussierung.
Der Verzicht auf Hintergrundmusik verstärkt den starken Inhalt des Films, der in der heutigen Gesellschaft wichtig ist. Ohne auffällige Schnitte oder Effekte zeigt der Film, wie kraftvoll Worte Emotionen und Botschaften vermitteln. Er betont, dass ein menschliches Miteinander wichtiger ist als die reine Gabe von Medikamenten. Besonders erschreckend ist, dass Patienten oft kränker werden, je länger sie dort bleiben. Nur Medikamente und kein Zuhören helfen psychisch Kranken nicht.